Wie Lange Kann Man Whisky Lagern
Spätestens wenn die eigene Whisky-Sammlung mehr als eine Handvoll Flaschen umfasst, stellt sich früher oder später die Frage wie man seine Schätze am besten lagert. Egal ob offene oder geschlossene Flaschen – mit den richtigen Tipps zur Lagerung hat man deutlich länger Freude an seinen Whiskys. Die folgenden 5 Punkte solltet Ihr unbedingt beachten!
Inhaltsverzeichnis
- Whisky immer stehend lagern
- Whisky immer dunkel lagern
- Whisky immer gleichmäßig kühl lagern
- Whisky immer trocken lagern
- Lufteinfluss auf den Whisky verringern
- Die beliebtesten Tools zum Schutz von Whiskys
- Unsere Empfehlung: Luft entfernen mit Whisky-Pumpe
- Bewährter Schutz: Whisky-Flaschen mit Parafilm verschließen
- Experimentierfreudig: Whisky mit Gas vor Lufteinfluss schützen
- Spar-Tipp: Whisky in kleinere Flaschen umfüllen
- Old-School: Whisky mit geschmacksneutralen Murmeln auffüllen
- Wie lange sind Whiskys überhaupt haltbar?
Wer eine wachsende Whisky-Sammlung besitzt, steht schnell vor einem Dilemma: Auf der einen Seite möchte man die schönsten Flaschen wirkungsvoll präsentieren, vielleicht auch seinen Gästen einige besonders gute Drams servieren. Auf der anderen Seite sollen die kostbaren Abfüllungen gut geschützt und sicher aufbewahrt werden, um ihre Qualität möglichst lange zu erhalten.
Schon bei 20 oder mehr offenen Flaschen im Schrank stehen die Whiskys zunehmend länger, einige Abfüllungen probiert man seltener als andere. Schnell verbleiben einige Single Malts mehrere Jahre im Regal.
Das ist ein Risiko: Denn Luft, Licht und Wärme setzen den Whiskys zu. Unbemerkt werden die kostbaren Abfüllungen langsam schlechter. Vor allem zu stark belüftete Single Malts sind unter Kennern gefürchtet. Sie schmecken häufig schmal, dünn und alkoholisch. Offene Flaschen mit niedrigem Füllstand sind von diesem schädlichen Lufteinfluss besonders bedroht.
Wie werden Whiskys also richtig gelagert? Welche Lagerbedingungen sind ideal für die kostbare Spirituose? Wer die folgenden Empfehlungen befolgt, kann seine Whiskys unbesorgt lagern und hat lange Freude an den flüssigen Kostbarkeiten.

Tipp Nr. 1
Whisky immer stehend lagern
Whisky-Flaschen sollten anders als Weinflaschen immer stehend aufbewahrt werden. Grund hierfür ist der Korken, welcher den Whisky im Idealfall dicht verschließt.
Liegt die Flasche über längere Zeit, dann kommt der Korken mit dem starken Alkohol in Berührung. Langfristig kann der Korken dadurch Schaden nehmen oder unerwünschte Aromen an die Spirituose abgeben. Im schlimmsten Fall verliert der Korken seine Dichtigkeit, so dass Luft in die Flasche gelangt und der Whisky zu oxidieren beginnt. Last but not least kann der Whisky dann sogar auslaufen und verloren gehen.

Tipp Nr. 2
Whisky immer dunkel lagern
Whisky sollte nach Möglichkeit an einem dunklen Ort gelagert werden. Denn auch das Sonnenlicht kann negative Auswirkungen auf die Qualität der kostbaren Spirituose haben.
Viele Whisky-Flaschen haben aus diesem Grund eine grüne oder braune Tönung oder werden in einem schützenden Karton oder einer Dose geliefert – nach Möglichkeit sollten die Flaschen immer darin aufbewahrt werden.
Für eine besonders lichtgeschützte Lagerung von Whisky sorgt ein eigener Whisky-Schrank, in welchem die eigene Sammlung untergebracht wird.
Aufpassen sollte man bei Whisky-Vitrinen oder Regalen, die in der Nähe des Fensters stehen. Ein Vorhang oder eine Jalousie schafft hier unkompliziert Abhilfe und schützt die kostbare Sammlung vor dem schädlichen Sonnenlicht und vor Temperaturschwankungen.

Tipp Nr. 3
Whisky immer gleichmäßig kühl lagern
Whisky-Flaschen sollten kühl und möglichst ohne starke Temperaturschwankungen gelagert werden. Wer seinen Whisky schonend lagern möchte, sollte daher auf eine konstante Temperatur achten.
Eine Temperatur von etwas unter20° Grad Celsius gilt als ideal, um die Verdunstung und Oxidation des Whiskys zu reduzieren.
Bevor ihr euch jetzt eine Klimaanlage für eure Whisky-Sammlung anschafft, solltet ihr bedenken, dass ein konstanter Temperaturbereich wichtiger ist, als eine besonders niedrige Lagertemperatur.
Vermeiden sollte man eine Lagerung von Single Malts im Kühlschrank oder sogar Eisfach – sie haben nach der Entnahme nicht die perfekte Trinktemperatur und die Schwankungen beim Herunterfrieren und wieder Aufwärmen sind enorm.

Tipp Nr. 4
Whisky immer trocken lagern
Ein ganzjährig kühler und dunkler Ort – das ist in vielen Häusern der Keller. Aber bei der Lagerung von Whiskys in Kellerräumen sollte man aufpassen: Nicht etwa, weil hier berüchtigte Single-Malt-Ratten nachts heimliche Gelage feiern, sondern weil viele Keller gleichzeitig auch feucht sind.
Zwar ist der Scotch Whisky in der Flasche eigentlich gut geschützt, solange diese intakt ist. Aber bei hoher Luftfeuchtigkeit kann der Korken dennoch beginnen zu gammeln. Von sich auflösenden Etiketten, feuchten Kartons und rostenden Dosen mal abgesehen…
Wer seinen Single Malt unter Tage lagern möchte, sollte also sicherstellen, dass es sich um einen trocken gelegten Keller handelt. Steht nur ein feuchter Keller zur Verfügung, sollte die Sammlung dort besser nicht untergebracht werden. In diesem Fall sollte man den Whisky doch besser im heimischen Wohnzimmer lagern.

Tipp Nr. 5
Lufteinfluss auf den Whisky verringern
Der größte Feind des Whiskys ist die Luft, beziehungsweise der Sauerstoff. Bei ungeöffneten Flaschen stellt das in der Regel kein Problem dar. Durch den noch fest sitzenden und mit Banderole versiegelten Korken ist der Lufteinfluss sehr gering.
Bei geöffneten Flaschen sind die Auswirkungen auf die Haltbarkeit des Whiskys jedoch deutlich größer.
Durch die oben genannten Maßnahmen kann der Lufteinfluss auf den Whisky minimiert werden. Das schützt jedoch nicht davor, dass sich mit einem sinkenden Füllstand bald immer mehr Luft in der Flasche befindet.
Eine Flasche mit wenig verbliebenen Whisky verliert daher schneller an Geschmack als eine volle Flasche. Im Folgenden wollen wir Euch einige Methoden vorstellen, um den Lufteinfluss zu verringern und den Whisky so länger haltbar zu machen.
Mit den folgenden Werkzeugen soll sich ein kostbarer Single Malt vor schädlichem Lufteinfluss schützen lassen. In den folgenden Abschnitten stellen wir die verschiedenen Methoden ausführlich vor.
Aktualisiert am 17.11.2021 um 12:22 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Unsere Empfehlung: Luft entfernen mit Whisky-Pumpe
Eine elegante Methode, seine Whiskys vor Lufteinfluss zu schützen stammt aus der Welt des Weins. Mit Hilfe einer Weinpumpe lässt sich ein Großteil der Luft aus der Whisky-Flasche pumpen. Anschließend ist die Flasche mit einem Stopfen verschlossen. Der Marktführer in diesem Bereich heißt VacuVin – es gibt Sets aus der Pumpe und den Stopfen.
Vorteile:
Die Whiskys bleiben für den Genuss verfügbar, da der Stopfen ganz einfach entfernt werden kann. Somit ist der Einsatz einer Wein- bzw. Whisky-Pumpe ideal auch für einen vorübergehenden Schutz der kostbaren Single Malts vor schädlichem Lufteinfluss.
Nachteile:
Da man für jede Flasche einen Stopfen benötigt, muss man sich bei größeren Sammlungen überlegen, welche Abfüllungen in den Genuss des Schutzes kommen. Die Dichtigkeit der Stopfen sollte ab und zu kontrolliert werden, ggf. muss man nochmal nachpumpen. Auf einige Flaschen passt der Stopfen nicht ganz so gut wie auf andere.
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Bewährter Schutz: Whisky-Flaschen mit Parafilm verschließen
Eine weit verbreitete Methode um den Whisky beim Lagern vor der Umgebungsluft zu schützen, ist der Abschluss der Flaschen mit Parafilm. Diese Verschlussfolie stammt ursprünglich aus Laboren, wo sie zum luftdichten Verschluss von Gefäßen wie Petrischalen verwendet wird.
Vorteile:
Parafilm hat drei praktische Eigenschaften: Er ist dehnbar, er ist beständig gegen Alkohol, er ist nur gering luftdurchlässig. Diese positiven Eigenschaften lassen sich auch bei der Whisky-Lagerung und Versiegelung von hochwertigen Flaschen sehr gut einsetzen. In größeren und wertvollen Whisky-Sammlungen gehört Parafilm daher zum festen Repertoire zum Schutz der Flaschen.
Nachteile:
Wer als Teil einer aktiven Sammlung öfter mal eine Abfüllung probieren möchte, muss ständig den Parafilm entfernen und hinterher wieder anbringen. Die Luft verbleibt in der Flasche und wird eingeschlossen, aber nicht entfernt.
Aktualisiert am 17.11.2021 um 17:52 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Experimentierfreudig: Whisky mit Gas vor Lufteinfluss schützen
Eine weitere Methode, die ursprünglich aus dem Weinbereich stammt, ist der Schutz des Whiskys mit einem Gas. Häufig wird hierfür das geruchs- und geschmacksneutrale Argon verwendet. Dieses Gas ist schwerer als Luft und wird in die Flasche gesprüht. Hier legt es sich als Barriere den Whisky und den Sauerstoff.
Vorteile: Bei dieser Variante verbleibt wenig bis keine Luft in der Flasche und der Whisky soll bestmöglichst geschützt werden.
Nachteile: Es lässt sich schwer kontrollieren, ob noch Luft in der Whisky-Flasche vorhanden ist. Eine Argon-Sprühflasche soll für 90 Anwendungen halten – nach jedem Öffnen des Whiskys muss dieser erneut behandelt werden.
Aktualisiert am 17.11.2021 um 17:52 Uhr | Affiliate Links | Foto: Amazon PA API
Spar-Tipp: Whisky in kleinere Flaschen umfüllen
Eine gängige Methode, um den Lufteinfluss auf den Whisky zu verringern, ist die geöffnete Flasche mit Hilfe eines Trichters in eine kleinere Flasche umzufüllen. So ist die Füllhöhe wieder höher und es ist weniger Luft in der Whiskyflasche vorhanden, die mit dem Destillat reagieren kann.
Vorteile:
Für diese Methode muss kein zusätzliches Zubehör angeschafft werden, im Idealfall hat man einige passende Flaschen bereits zuhause.
Nachteile:
Ein Nachteil dieser Methode ist, dass der Whisky dann in einer neutralen Flasche lagert und die meist schön gestaltete Originalflasche ausgedient hat. Gerade wenn man Gäste bewirtet, wirkt eine Originalflasche natürlich deutlich edler. Außerdem sollte man sicherstellen, dass die neue Flasche auch tatsächlich dicht abschließt – sonst hat man nichts gewonnen.
Old-School: Whisky mit geschmacksneutralen Murmeln auffüllen
Eine weitere Empfehlung lautet, die Whiskyflasche mit geschmacksneutralen Glasmurmeln aufzufüllen. Man lässt hierzu die kleinen Glaskugeln einfach vorsichtig in die Flasche rollen. So wird die Luft verdrängt und der Whisky kann weniger stark mit dem Sauerstoff reagieren.
Vorteile:
Bei dieser Methode erhöht man den Füllstand und der Anteil der Luft in der Whisky-Flasche wird wirksam verringert.
Nachteile:
Beim Einschenken kullern die Murmeln gerne mal mit ins Nosing-Glas. Wer gerne Gäste bewirtet, muss diesen die unerwünschte Beigabe erklären. Bei niedrigen Füllständen müssen zudem ziemlich viele Murmeln verwendet werden und bei ganz geringer Whiskymenge funktioniert die Methode nicht mehr.
Wie lange sind Whiskys überhaupt haltbar?
Die Haltbarkeit eines Whiskys hängt stark davon ab, ob er sich in einer geschlossenen oder einer geöffneten Flasche befindet:
- Ungeöffnete Whiskys können bei guten Lagerbedingungen ohne Schwierigkeiten über viele Jahre gelagert werden.
- Häufig wird davon ausgegangen, dass die Haltbarkeit von Whisky in ungeöffneten Flaschen praktisch „unbegrenzt" ist.
- Doch natürlich sind auch bei der besten Lagerung kleine Verluste durch Verdunstung des Alkohols nicht zu vermeiden.
- Risikofaktor ist der Korken: Dieser kann brüchig oder undicht werden, sodass Luft eindringt und den Whisky verderben lässt.
- Geöffnete Whiskys haben bei richtiger Lagerung eine Haltbarkeit von mindestens einem Jahr. Doch auch 2-3 Jahre sind bei sorgsamer Pflege häufig kein Problem.
- Stehen wieder verkorkte Flaschen länger oder werden nicht richtig gelagert, dann kann ihr Geschmack darunter leiden.
- Entscheidend dafür ist der Füllstand: Je niedriger er ist, umso stärker ist der Einfluss der Luft auf den Geschmack des Whiskys.
- Stark abgefüllte Single Malts (z.B. in Cask Strength) leiden weniger stark als Abfüllungen, die nur über 40 % Alkohol verfügen.
- Vor allem Flaschen mit geringem Füllstand sollte man regelmäßig überprüfen und vor Lufteinfluss schützen.
Was macht ihr mit offenen Whiskyflaschen? Wie lagert ihr eure Abfüllungen? Schreibt uns eure Tipps in die Kommentaren!
Wie Lange Kann Man Whisky Lagern
Source: https://www.maltwhisky.de/whisky-lagern/
Posted by: freemanspoicken.blogspot.com
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